Sein Leben in den Dienst der Kirche stellen?
Christian Jager
Ich heiße Christian Jager, bin 22 Jahre alt und komme aus Rimlingen bei Losheim am See im Saarland. Vor meinem Eintritt in die gymnasiale Oberstufe entschied ich mich für ein berufliches Oberstufengymnasium mit der Fachrichtung BWL. Während dieser Zeit merkte ich aber, dass mich dieser Bereich nicht so angesprochen hat, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich war mir sicher, dass mich ein Beruf in der Wirtschaft wohl doch nicht glücklich machen würde, weil das entscheidende etwas irgendwie fehlte. In meiner Heimatgemeinde war ich tief verwurzelt und habe den Ort Kirche als einen Ort erfahren, an dem ich Kraft tanken konnte für mein Leben. Ich hatte das Gefühl, dass Gott mich in meinem Leben begleitet und immer zu mir hält. Verschiedene Begegnungen mit Menschen und in vielen Gesprächen habe ich gemerkt, wie sehr mir dieser Glaube an Gott Kraft gibt und wie zentral er für mein Leben ist. Diese Erfahrung hat mich dazu bewegt Priester werden zu wollen, allen Skandalen zum Trotz. Natürlich fragt mich mein Umfeld manchmal an und gerade angesichts der scheinbar sinkenden gesellschaftlichen Relevanz der Kirche stellen mir viele auch aus meinem Umfeld die Frage, ob ich mir wirklich sicher bin mein Leben in den Dienst der Kirche zu stellen. Jetzt, nach vier Semestern Theologiestudium kann ich diese Frage noch nicht endgültig beantworten, aber es fühlt sich so an, als wäre ich auf dem richtigen Weg. Ich möchte als Priester den Menschen an den Schnittstellen ihres Lebens durch die Sakramente sagen, dass Gott bei ihnen ist und zu ihnen steht. Das, was mir Halt und Motivation gibt möchte ich teilen. Zweifel gehören für mich ganz selbstverständlich dazu und ich weiß noch nicht, ob ich dem priesterlichen Leben gewachsen bin, aber ich bin mir sicher, dass Gott selbst den besten Plan für mein Leben hat und dafür sorgen wird, dass ich meinen Platz finden werde.
"Es fühlt sich so an, als wäre ich auf dem richtigen Weg."