Ostergruß 2022

Glaubensbekenntnis nach Dietrich Bonhoeffer

Ich glaube,
dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will.
Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge
zum Besten dienen lassen.

Ich glaube,
dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen.
Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen.
In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.

Ich glaube,
dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind, und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten.

Ich glaube,
dass Gott kein zeitloses Schicksal ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten
wartet und antwortet.

 (Dietrich Bonhoeffer, Einige Glaubenssätze über das Walten Gottes in der Geschichte, in: Widerstand und Ergebung, Prolog)

Manchmal haben wir vermutlich auch das Gefühl, dass die Welt Kopf steht. Die immer noch nicht endende Pandemie, der Ukraine-Krieg, persönliche Schicksalsschläge … Dazu passt aus meiner Sicht das Osterfest gut. Denn es ist das Fest, an dem Gott im positiven Sinne alles auf den Kopf gestellt hat im Zeichen des Kreuzes: Der Tod ist nicht mehr das Ende, Jesus geht aus Liebe zu uns und zum Vater und für unsere Sünden ans Kreuz … Wenn wir daran glauben, müsste wirklich alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.

In diesem Sinne wünschen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bischöflichen Priesterseminars, die Schwestern des hl. Karl Borromäus und die ganze Seminargemeinschaft von Herzen ein frohes und gesegnetes Osterfest. Das Kreuz bleibt das Zeichen des Sieges über den Tod, auch wenn es Kopf steht.

Bild: Doris Schug
In: Pfarrbriefservice.de