„Für uns Menschen und zu unserem Heil“

Bischof Stephan Ackermann weiht Sebastian Kühn zum Priester

Trier – „Für uns Menschen und zu unserem Heil“: Diese Worte aus dem großen Glaubensbekenntnis der Kirche hat Sebastian Kühn als Weihespruch gewählt. Sie sollen künftig Leitwort für den priesterlichen Dienst sein; sein Leben und seinen Dienst prägen. Bischof Dr. Stephan Ackermann hat den 29-Jährigen aus Eppelborn am 8. Juni im Trierer Dom zum Priester geweiht.

Bischof Ackermann nahm den Weihespruch zum Anlass, den Blick auf das Wort „Heil“ zu lenken – ein Wort, das in der Alltagssprache so gut wie gar nicht benutzt werde, für die Religion und den Dienst der Priester aber einen hohen Stellenwert habe. Es stehe in der Nähe zum Begriff der Heiligen. Und dieses „heilig“ werde wiederum in der Bibel erstmals mit Gott selber in Verbindung gebracht. Er, der Heilige, sei unantastbar, stehe nicht zur Disposition. „Gott kann man nicht verzwecken und instrumentalisieren“, betonte der Bischof und schlug den Bogen von Gott zum Menschen. Der Mensch, nach dem Abbild Gottes geschaffen, sei somit ebenfalls geheiligt. Und weil die Heiligkeit für das menschliche Leben gelte, sei es besondere Aufgabe der Kirche und all ihrer Glieder, sich für jedes menschliche Leben einzusetzen, „auch und gerade da, wo es nicht von Nutzen zu sein scheint und als wertlos dargestellt wird“. Dort müssten umso mehr Würde und Sinn des Lebens gesehen werden. Aufgabe des Priesters sei es, Zeuge zu sein für die Heiligkeit Gottes. Gleichzeitig müsse er eintreten für die Unantastbarkeit des menschlichen Lebens, dass es bewahrt und nicht mit Füßen getreten werde. „Ist dieser Anspruch aber nicht gleich zum Scheitern verurteilt?“, fragte Ackermann. Welches Leben sei nicht verletzt oder versehrt? In welchem Leben gebe es keine Brüche, die schmerzhaft und verletzend seien?

„Was für ein wunderbarer Dienst“

„Unser Leben ist nicht einfach heil“, stellte der Trierer Oberhirte fest. Umso wichtiger und wertvoller sei es, dass Gott in der Gestalt seines Sohnes zu unserer Heilung in diese Welt gekommen sei. Weil er um die Verletzungen des menschlichen Lebens wisse, habe er seinen heiligen Sohn gesandt. Nicht um seine Heiligkeit zu bewahren, sondern „um alle, die er berührt und die sich von ihm berühren lassen, zu heilen“. Bis in den Tod am Kreuz habe sich Jesus selber verwunden lassen, um den Menschen Heil zu bringen. Wie die Hostie im Sakrament der Eucharistie habe er sich zerbrechen lassen, um der Heiland zu werden. Das Wort des Heils in den Mund zu nehmen, bedeute Mut und den festen Glauben, dass da, wo Unglück, Scheitern und Schmerz im Leben der Menschen existieren, durch Gottes Wirken Heil wachsen kann. Dies erfahrbar zu machen, sei Aufgabe des Priesters, erläuterte der Bischof und schloss mit dem Bekenntnis: „Was für ein wunderbarer, großartiger Dienst!“

Bei der anschließenden Weihe legte der Kandidat nach der Anrufung des Heiligen Geistes sein Gehorsamsversprechen gegenüber dem Bischof ab. Weihelitanei, Handauflegung und Weihegebet erbaten die Kraft Gottes, des Geistes und aller Heiligen, mit deren Hilfe der Priester künftig seinen Dienst tun soll. Nach dem Anlegen des Priestergewandes salbte der Bischof die Hände des Neupriesters und überreicht ihm symbolisch Hostienschale und Kelch als Zeichen der Eucharistie.

Nach diesem Ritus nahm Sebastian Kühn als neuer Priester den Platz am Altar des Domes ein. Kühn hat in Trier studiert. Sein Pastoralpraktikum leistete er in der Pfarreiengemeinschaft Niederfischbach-Mudersbach. Als Kaplan wird er in der Pfarreiengemeinschaft Speicher eingesetzt. Weitere Informationen und eine Bildergalerie von der Weihe sindhier zu finden.

(Quelle: Bistum Trier / Foto: H. Thewalt)