Fortbildungswochenende in Kooperation mit zwei weiteren Seminaren:Mediennutzung als geistlicher Mensch


Glücklich kann sich schätzen, wer die folgende Situation nicht aus erster Hand kennt: man sitzt am Schreibtisch, müsste Arbeit erledigen und hätte davon nicht zu knapp, ist aber nicht sonderlich motiviert. Man greift also kurz zum Handy, um zu schauen, was es so Neues gibt und fängt an Nachrichten zu lesen oder Wikipedia-Artikel an Wikipedia-Artikel zu reihen oder ein Reel nach dem anderen über den Bildschirm zu wischen. Jeder hat da so seine Schwäche. Es gibt viele Gelegenheiten, bei denen das Internet im Allgemeinen, soziale Medien und das Handy im Konkreten, unsere Aufmerksamkeit von der Arbeit, vom Gebet und von der Welt und den Menschen um uns herum ablenken.
Für diejenigen von uns, die sich also im Sinne des oben beschriebenen Beispiels nicht glücklich schätzt, gab es am vergangenen Wochenende gute und willkommene Abhilfe, nämlich eine Fortbildung aus spiritueller und pastoralpsychologischer Hinsicht um schlechte Mediennutzung zu vermeiden und auf eine gute Nutzung hinzuarbeiten.
Die Form, in der die Veranstaltung durchgeführt wurde, war für uns ein Novum: neben den Sankt Georgenern waren auch die Trierer Diözesanseminaristen und die aus dem Seminar in Erfurt da. Als „neutraler Ort“ wurde das Bonifatiuskloster der Oblatenmissionare in Hünfeld, Bistum Fulda, gewählt. Bei frühlingshaft schöner Kulisse, gut ausgestatteten Räumen und Zimmern und üppiger Verpflegung hatten wir beste äußeren Bedingungen.
Inhaltlich zuständig waren Spiritual P. Dag Heinrichowski und Sr. Christine Kliemann, zusammen mit dem Erfurter Sprititual, Matthias Hamann. Es ging darum, die eigenen inneren Dynamiken zu verstehen, die einen zur Ablenkung durch das Handy verleiten; um ganz praktische Maßnahmen, die man ergreifen kann, um sich bei der Handyzeitbegrenzung zu helfen, aber v.a. darum, die Nutzung des Internets, besonders des Handys, sachdienlich und maßvoll zu gestelten. Insgesamt war es sehr hilfreich dabei, sich des Ziels bewusst zu werden, zu dem man selbst die eigene Mediennutzung hinordnen möchte und dabei, ein Impuls zu geben, die Gewohnheiten aktiv dahingehend zu formen. All das war eingebettet in eine geistige Gestaltung der Tage.
Ein angenehmer Nebeneffekt davon, die drei Seminare zu vereinen, war nicht nur die Arbeit in der größeren und dadurch dynamischeren Gruppe, sondern auch, Mitbrüder aus früheren Ausbildungsorten wiederzusehen und neue kennen zu lernen. Die Gruppenarbeiten, aber auch die Malzeiten und Pausen, boten einen guten Rahmen, sich auf den neuesten Stand zu bringen, persönliche Standpunkte mit neuen Gesprächspartnern zu teilen und auch die häuserübergreifende Gemeinschaft der Seminaristen zu stärken.
Für dieses gelungenes Wochenende mit nachhaltiger Wirkung danken wir unseren Regenten und allen Ausbildern, die diese gute Fortbildung ermöglicht und vorbereitet haben.